Blutegel finden in der Schulmedizin häufig Anwendung in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie. Die dabei häufig entstehenden hartnäckigen Hämatome werden erfolgreich und nebenwirkungsfrei
mit Blutegeln behandelt. Auch zur Entstauung der Lymphe z. B. nach Mamma-Rekonstruktionen (Wiederherstellung der Brust im Anschluss an eine Operation) können Egel helfen.
In der Naturheilkunde ist das Einsatzgebiet der Blutegel noch vielfältiger. Die Blutegeltherapie regt den Lymphfluss an, fördert die Durchblutung, entlastet und entgiftet. Die Wirkstoffe, die die
Blutegel beim Saugen absetzen wirkt antibakteriell und antiviral, und wirken folglich bei akuten und auch chronischen Erkrankungen. Bei akuten Erkrankungen tritt die Wirkung schneller ein als bei
chronischen Erkrankungen, letztere erfordern meist mehre Anwendungen. Generell wirkt die Blutegeltherapie bei lokal begrenztem Einsatz und bei Krankheiten, die den ganzen Organismus betreffen.
Eingesetzt werden kann die Blutegeltherapie bei vielen verschiedenen Erkrankungen, wie Bluthochdruck, rheumatischen Erkrankungen, Gürtelrose, Furunkel, Karbunkeln, Tinnitus (Ohrensausen), akuten
Gichtanfällen, chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und des Mittelohrs sowie vielem mehr. Eine gewünschte Entgiftung und Ausleitung wird mit Blutegeln unterstützt. Ein weiteres
grosses Einsatzgebiet sind venöse Stauungen, Varikosis (Krampfadern), Besenreiser und die Thrombophlebitis (oberflächliche Venenentzündung), aber auch Hämorrhoiden und Analvenenthrombosen.